19.09.2024

Jungen Menschen Stimme und Raum geben

„Mit Kinderrechten in die Zukunft“ lautet das Motto des diesjährigen Weltkindertags.
Jugendarbeit als Verstärker für die Anliegen einer demografischen Minderheit

Der Weltkindertag morgen, 20. September, steht unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“ – so haben es zum 70. Jubiläum des Weltkindertags das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland entschieden. Im Fokus steht somit das Recht junger Menschen, mit ihren Anliegen von Gesellschaft und Politik gehört und altersgerecht und wertschätzend in Entscheidungen eingebunden zu werden.

„Kinder- und Jugendarbeit trägt entscheidend dazu bei, Kinderrechte nicht nur hochzuhalten, sondern sie auch zu verwirklichen“, betont Dr. Gabriele Weitzmann, Geschäftsführerin des Bayerischen Jugendrings (BJR) und Mitautorin des am Mittwoch vorgelegten Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung. „Die Akteure der Kinder- und Jugendarbeit verstehen sich als parteiliche Vertreter:innen. Sie tun kund, was von jungen Menschen aufgrund von Mitwirkungsbarrieren nicht adäquat zur Sprache gebracht werden kann. Kinder- und Jugendarbeit hat immer auch den Auftrag, Kinder- und Jugendpolitik zu betreiben.“

„Auch der Bildungsauftrag der Kinder- und Jugendarbeit ist nicht neutral, sondern immer im Licht demokratischer Grundsätze auszulegen“, so die BJR-Geschäftsführerin weiter. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe stehe die Kinder- und Jugendarbeit zunehmend unter Druck: „Schon jetzt müssen die Träger der Jugendarbeit viel Energie in die Sicherstellung ihrer Ausstattung stecken, statt sie in die Arbeit mit jungen Menschen fließen zu lassen. Statt einer nachhaltigen Infrastrukturförderung müssen sie sich mit zeitlich begrenzten Förderungen, kurzen Laufzeiten und bürokratischen Zusatzlasten abfinden. Die Kinder- und Jugendarbeit steht bereit, die Rechte junger Menschen zu vertreten und ihnen Raum zu schaffen. Gesellschaft und Politik müssen es ihnen ermöglichen.“

Laut Bayerischem Landesamt für Statistik stellen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren aktuell nur 17 Prozent der Bevölkerung. Zählt man die 18- bis 24-Jährigen dazu, liegt der Anteil junger Menschen in Bayern bei rund 24 Prozent der Gesamtbevölkerung. Längst hat sich die einstige Alterspyramide der Gesellschaft in ein Gebilde verwandelt, das junge Menschen als demografische Minderheit ausweist.

Philipp Seitz, Präsident des Bayerischen Jugendrings: „Die Zukunft unserer Demokratie hängt davon ab, wie wir mit jungen Menschen umgehen und welche Chancen und Möglichkeiten wir ihnen bieten, sich aktiv in Entscheidungsprozesse einzubringen.“ Die Kinder- und Jugendarbeit mit ihrem außerschulischen Bildungsauftrag schaffe Grundlagen für Mündigkeit und Bürgersinn: „Junge Menschen, die sich frühzeitig engagieren und Verantwortung übernehmen dürfen, entwickeln ein tieferes Verständnis für demokratische Prozesse und ein stärkeres Bewusstsein für ihre Rolle als aktive Bürger:innen.“

17. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung

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