Gruppe von jungen Menschen mit Büchern am Schreibtisch
17.07.2024

Mit passgenauem Bildungsangebot gegen Fachkräftemangel

Seit 10 Jahren bieten der Bayerische Jugendring mit seinem Institut für Jugendarbeit und die Hochschule Kempten gemeinsam einen ganz besonderen Studiengang an. Denn in der Jugendarbeit fehlen Fachkräfte

Der Mangel an Fachkräften ist gerade in sozialen Berufsfeldern eines der drängendsten Probleme. Das gilt auch für die Kinder- und Jugendarbeit. Der Bayerische Jugendring (BJR) und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Kempten haben sich deshalb bereits vor zehn Jahren zusammengetan und gemeinsam einen berufsbegleitenden Studiengang entwickelt, der generalistisch für die Soziale Arbeit und speziell für das Arbeitsfeld Jugendarbeit qualifiziert. Er richtet sich zum Einen an pädagogische Fachkräfte, die bereits im Berufsleben stehen und in der Regel eine Ausbildung als staatlich anerkannte Erzieher:innen abgeschlossen haben. Sie können sich parallel zum Job weiterbilden und so höherqualifizierte und besser bezahlte Positionen in der Kinder- und Jugendarbeit oder in anderen Feldern der Jugendhilfe und Sozialen Arbeit übernehmen.

Zum Anderen – eine echte Besonderheit im akademischen Bereich – eröffnet er ehrenamtlich Engagierten, die sich für eine berufliche Tätigkeit in diesem Feld interessieren und über keine einschlägige Ausbildung, aber ein über passendes berufliches Profil verfügen, Zugang zu diesen Berufen, und zwar über ein spezielles Anrechnungsverfahren. Denn sie können sich für die Zulassung zum Studium die pädagogische Erfahrung, die sie im Ehrenamt gesammelt haben, zum Beispiel als Jugendleiter:innen, anrechnen lassen. Lediglich eine Hochschulzugangsberechtigung ist Voraussetzung, die aber alternativ auch über eine entsprechende Berufsausbildung mit mehrjähriger Berufspraxis erreicht werden kann.

Martin Holzner, der Direktor des Instituts für Jugendarbeit des BJR, sieht in dem Studienangebot einen wichtigen Beitrag, um dem Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendarbeit zu begegnen: „Die Anerkennung von ehrenamtlichen Erfahrungen bietet eine große Chance, Menschen mit Lust auf Jugendarbeit in dieses Arbeitsfeld zu holen. So können wir das Studium verkürzen und bieten Interessent:innen passgenau die Möglichkeit an, den Bachelor-Abschluss „Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Jugendarbeit“ nachzuholen.“

BJR-Präsident Philipp Seitz unterstreicht: „Die Wenigsten können es sich finanziell leisten, nach Jahren der Erwerbstätigkeit noch einmal ein Vollzeitstudium aufzunehmen. Wenn wir aber ausreichend motiviertes und qualifiziertes Personal für die außerschulische Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen gewinnen wollen, müssen wir Menschen mit ganz unterschiedlichen Biografien und Zugängen berücksichtigen. Im Wissen um diese Problematik haben die Hochschule Kempten und der BJR vor zehn Jahren dieses berufsbegleitende Modell entwickelt. Ich freue mich sehr über den nachhaltigen Erfolg des Konzepts. Denn die Jugendarbeit hat viel zu bieten!“

Der Studiengang ist mittlerweile gut etabliert, so Prof. Dr. Regina Münderlein von der Hochschule Kempten: „Ich freue mich, dass ich von Beginn an dabei sein durfte, diesen fachlich maßgeschneiderten BA-Studiengang in Kooperation mit dem BJR aufzubauen. In unserer Lehre spielen der durchdachte Theorie-Praxis-Bezug und die innovativen Lernformen eine große Rolle, aber auch passende und umfangreiche Beratungsangebote für die berufstätigen Studierenden. Dass wir damit ein attraktives Angebot für die Praxisstellen der Kinder- und Jugendarbeit bereithalten, beweisen die durch Weiterempfehlung kontinuierlich gut gefüllten Studiendurchgänge.“

Zum Wintersemester 2024/25 startet der nächste Studiengang „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“.

Bewerbungsfrist ist der 31.8.2024.

Weitere Informationen zum Studiengang:

Institut für Jugendarbeit in Gauting:
www.institutgauting.de/seminare/2025-bachelorstudiengang-soziale-arbeit-mit-dem-schwerpunkt-jugendarbeit/

Hochschule Kempten:
https://www.hs-kempten.de/soziales-und-gesundheit/bachelor/soziale-arbeit-schwerpunkt-jugendarbeit

 

Kontakt
Karin Fleissner
Pressesprecherin
tel 089 / 51458-21 __ mobil 0151 / 276 277 21 __ fleissner.karin@bjr.de