Multiplikator:innenschulung "Jugendarbeit wird inklusiv"

„Jugendarbeit wird inklusiv“

Am 11. Juni 2024 fand im Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) in Nürnberg die Schulung „Jugendarbeit wird inklusiv“ statt. Die Veranstaltung richtete sich an Aktive aus der Jugendarbeit, insbesondere aus Jugendringen, Jugendverbänden und anderen Institutionen der Jugendarbeit, um sie für das Thema Inklusion zu sensibilisieren und ihnen Grundlagen über Barrierefreiheit zu vermitteln. Die Schulung markierte den Auftakt einer Reihe von Workshops im Rahmen von „Jugendarbeit wird inklusiv“.

Programm und Ablauf

Der Tag begann um 10:00 Uhr mit einer Vorstellungsrunde, bei der die Teilnehmer spielerisch auf das Thema Barrieren aufmerksam gemacht wurden. Dies geschah durch ein Kennenlernspiel, welches anschließend auf Barrieren hin diskutiert und reflektiert wurde. Es folgte ein einführender Vortrag, der die grundlegenden Konzepte und die Bedeutung von Inklusion in der Jugendarbeit erläuterte.

Die Gruppengröße von 9 Personen ermöglichte viele spannende Diskussionen rund um Inklusion in der Jugendarbeit. Hier war es besonders vorteilhaft, dass die Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit stammen und entsprechend unterschiedliche Erfahrungen zum Thema Inklusion in der Jugendarbeit mitbringen.

In Nürnberg gibt es das Evangelische Stadtteilhaus „Leo“, das schon viele Jahre lang erfolgreiche Arbeit im Bereich Inklusion leistet. Die Einrichtungsleitung Dorothee Petersen, die seit 2020 dort tätig ist, stellte die Einrichtung vor. Bei dieser Einrichtung gibt es die Besonderheit, dass sie als Bindeglied zwischen der Offenen Behindertenarbeit und der Jugendarbeit mit evangelischem Hintergrund fungiert. Das Stadtteilhaus „Leo“ richtet sich sowohl an junge Menschen als auch an Erwachsene und ältere Menschen. Für junge Menschen wird dort mehrmals wöchentlich ein offener Treff angeboten sowie ein Kindersamstag. Für junge Erwachsene bis 27 Jahren gibt es die Mühlenbande, die ebenfalls mehrmals im Monat Aktivitäten durchführt. Auch für Erwachsene gibt es dort Beratungs- und Austauschangebote. Mehr zum Thema gibt es hier.

Die Mittagspause danach bot Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung. Nach dem Mittagessen erhielten die Teilnehmer eine Einführung zu den Inklusions-Icons, die im Rahmen des Projekts entwickelt wurden. Es wird derzeit an etwa 30 Icons gearbeitet. Diese sollen künftig auf den Webseiten der Organisationen der Jugendarbeit und auf einer neu entstehenden Landkarte zu Inklusion in der Jugendarbeit in Bayern verwendet werden, um transparent über Barrierefreiheit zu informieren.

Zudem wurde noch ein weiteres Glanzlicht der inklusiven Jugendarbeit vorgestellt: die Servicestelle Jugendbeteiligung e.V., die schon seit vielen Jahren das „Jugendaktionscamp“ mit engagierten jungen Menschen mit und ohne Behinderung organisiert und damit außerordentliche Leistungen bezüglich Inklusion in der Jugendarbeit vollbringt.

Nach einer kurzen Blitzlicht-Runde zum Abschluss steht für Nico Wunderle fest: Das Treffen war ein großer Erfolg und ermöglichte aufschlussreichen Austausch zu den Themen rund um Inklusion in der Jugendarbeit.

Ziele und Ergebnisse

Das Hauptziel der Schulung war es, die Teilnehmer:innen zu befähigen, ihre eigenen Strukturen kritisch auf Barrieren hin zu reflektieren und kreative, flexible Lösungen für eine möglichst inklusive und barrierefreie Jugendarbeit zu finden. Es wurde betont, dass Inklusion ein stetiger Prozess der kritischen Selbstreflexion ist und kein einmalig abzuhakendes Thema.

Im Laufe der Schulung konnte das Bewusstsein für viele Barrieren geschaffen bzw. gesteigert werden. Die Einrichtungen sind nun eingeladen, bald mit Hilfe eines Fragebogens eigene Strukturen kritisch zu überprüfen, um im nächsten Schritt die Ergebnisse der Selbstreflexion zu verschiedenen Aspekten der Barrierefreiheit künftig öffentlich zugänglich machen zu können.

Fazit und Ausblick

Die Schulung „Jugendarbeit wird inklusiv“ war ein erfolgreicher erster Schritt, um das Bewusstsein für Barrierefreiheit und Inklusion in der Jugendarbeit zu schärfen. Die Teilnehmer

zeigten sich engagiert und motiviert, die erlernten Inhalte in ihren Organisationen umzusetzen. Weitere Workshops sind bereits in Planung, um den begonnenen Prozess weiter zu unterstützen und zu vertiefen. Der nächste Termin der Multiplikator:innen-Schulung

soll am 17.10.2024 online stattfinden. Die Multiplikator:innen

eignen sich sehr, um der Landkarte „Inklusion in der Jugendarbeit“ eine größere Reichweite zu ermöglichen. Darüber hinaus ist eine weitere Bekanntmachung durch Workshops bei den Bezirksjugendringen angedacht sowie individuelle Anfragen von Organisationen der Jugendarbeit.

Nico Wunderle vom Bayerischen Jugendring, der als Ansprechpartner für die Schulung fungiert, zeigte sich erfreut über die positive Resonanz und die aktive Teilnahme der verschiedenen Jugendorganisationen. Interessierte können sich weiterhin für kommende Workshops anmelden, um Teil des inklusiven Prozesses zu werden. Insgesamt war die Veranstaltung ein wichtiger Schritt hin zu einer m Jugendarbeit, bei der das Ziel im Vordergrund steht, dass irgendwann alle überall mitmachen können.

Kontakt und weitere Informationen

Für weitere Informationen und Anmeldungen zu zukünftigen Workshops können sich Interessierte an Nico Wunderle wenden:

Ansprechperson

Nico Wunderle
Projektkoordinator "Bayerisches Inklusions-Label" - für die Jugendarbeit