Bayerisches Inklusionslabel Jugendarbeit – Jugendarbeit wird inklusiv am 14.03.2024

1. Einleitung und Neuigkeiten

Die Arbeitskreissitzung „Bayerisches Inklusionslabel Jugendarbeit – Jugendarbeit wird inklusiv“ fand am 14.03.2024 von 10 bis 12 Uhr online statt. Sie fokussierte sich auf die Erarbeitung eines Fragenkatalogs zur Abbildung des Ist-Zustands bezüglich Barrierefreiheit und Inklusion in der Jugendarbeit. Zudem wurde eine Themensammlung für das Handbuch „Inklusion in der Jugendarbeit“ diskutiert.

Was gibt es Neues?

  • Kooperation mit KSH Benediktbeuern: Empirieseminar: Qualitative Interviews mit jungen Menschen mit Behinderung wurden durchgeführt. Diese werden noch ausgewertet.
  • MediaLab: Video-Interviews mit Menschen mit Behinderung werden ab April in der Lehrveranstaltung an der KSH Benediktbeuern erstellt
  • Projektkoordinator hat mit Aktion Mensch abgesprochen, dass das entstehende Label „Jugendarbeit wird Inklusiv“ heißen wird.

2. Kritische Auseinandersetzung mit den Projektzielen

Der Projekttitel „Bayerisches Inklusionslabel Jugendarbeit“ wurde kritisch beleuchtet:

  • Unbehagen bezüglich des Begriffs „Inklusionslabel“:
    • Der Begriff „Label“ wird oft als abschließender Stempel wahrgenommen.
    • Inklusion sollte als fortlaufender Prozess verstanden werden, der niemals abgeschlossen ist.
    • Soziologisch betrachtet, kann ein Label zu Zuschreibungen und Schubladendenken führen, was dem Inklusionsgedanken widerspricht.
    • Label soll keine Auszeichnung sein, sondern ein Appell zur Selbstverpflichtung, sich für Inklusion zu engagieren
  • Ziele des Projekts:
    • Offenlegung des Ist-Zustands der Barrierefreiheit in jugendlichen Institutionen.
    • Das Label soll keine Auszeichnung sein, sondern zu einem Prozess der Bewusstseinsbildung einladen.
  • Kritik an Checklisten:
    • Checklisten sollten nicht als Bedienungsanweisungen für Menschen mit Behinderungen missverstanden werden.
    • Inklusion erfordert kontinuierliche, kritische Selbstreflexion und keine simple Abhak-Übungen.

 

 

3. Für die  Teilnahme an  „Jugendarbeit wird inklusiv“ (nach der Sitzung entstanden, hätte am 07.05.2024 besprochen werden sollen)

Um am Prozess „Jugendarbeit wird inklusiv“ teilzunehmen, sind keine großen Bedingungen erforderlich.  Der Projektkoordinator schlägt folgende Kriterien vor

  • Bereitschaft, kreative und flexible Lösungen zu finden.
  • Ziel, barrierefreier und vielfältiger zu werden.
  • Zeit nehmen, sich selbst auf Barrieren zu hinterfragen.
  • Offenheit für kritische Fragen zur Barrierefreiheit in der eigenen Struktur.
  • Aufbau von Kontakten zu Menschen mit Behinderung vor Ort.
  • Benennung einer Person, die sich als Multiplikator für „Jugendarbeit wird inklusiv“ ausbilden lässt.
  • Teilnahme an einem Einführungs-Workshop für Multiplikator
  • Wahrheitsgemäße Darstellung des Ist-Stands bezüglich Inklusion und Barrierefreiheit auf einer Landkarte und Webseite.

 

4. Veranstaltungshinweis: Multiplikator:innen-Schulung „Jugendarbeit wird inklusiv“

Datum und Uhrzeit: 11. Juni 2024, 10:00 - 16:00 Uhr
Ort: Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH), Königstraße 64, 90402 Nürnberg

Ziel der Schulung:

  • Vermittlung von Grundlagen über Barrierefreiheit und Inklusion.
  • Einladung zur kritischen Selbstreflexion über eigene Strukturen.
  • Identifizierung von Barrieren und Hervorhebung bereits erreichter Fortschritte in der Inklusion.

 

5. Arbeit an Fragebogenformular zur Abfrage von Barrierefreiheit

In Kleingruppen wurde an einem Fragebogenformular gearbeitet, das den Ist-Zustand der Barrierefreiheit abfragen soll. Ein Entwurf wurde vom Projektkoordinator vorgelegt und  sollte von den Teilnehmer:innen kritisch geprüft.

Daraus ergeben sich folgende nächste Schritte:

  • Icons für Barrierefreiheit entwerfen lassen: Diskussion über Anzahl, Art und Aussehen der Icons.
  • Auswahl der Icons: Jede Frage im Formular soll zur Vergabe eines Icons führen.
  • Planung der Landkarte „Inklusion in der Jugendarbeit“: Zusammenarbeit mit einer Agentur zur Erstellung einer Landkarte für inklusive Jugendarbeit.

 

6. Ideensammlung für das Handbuch „Inklusion in der Jugendarbeit“

Die Teilnehmer sammelten spannende Themen für das Handbuch: Aufgrund der kurzen Zeit wurde es recht kurz zusammengefasst

 

  • Verschiedene Krankheitsbilder kurz und knapp zusammengefasst.
  • Das 1x1 der Barrierefreiheit.
  • Tipps zur Vorbereitung eines barrierefreien Gesprächs/Beratung.
  • Technische Tools für Menschen mit Behinderungen (Apps, Webseiten etc.).
  • Best-Practice-Beispiele.
  • Perspektiven von Menschen mit Behinderung.
  • Begriffsdefinitionen.
  • Geschichtlicher Hintergrund des Lebens mit Behinderung.

 

7. Abschluss und Ausblick

Die nächste Sitzung des Arbeitskreises ist für 07.05.2024 geplant, (Anmerkung: Sie musste aber leider aufgrund weniger Anmeldungen ausfallen. Am 10.07.2024 findet die nächste Sitzung in Nürnberg im CPH statt.  Die Anmeldung dafür wird in Kürze freigeschaltet. Bei der nächsten Sitzung soll die Themensammlung für das Handbuch „Inklusion in der Jugendarbeit im Vordergrund stehen.

Ansprechperson

Nico Wunderle
Projektkoordinator "Bayerisches Inklusions-Label" - für die Jugendarbeit